Stehende Ovationen der Anhänger gab es schon während der letzten Spielminute für die Akteure des HSV Hockenheim, nachdem Ersatzmann Manuel Haasis den frenetisch gefeierten 26:24-Endstand (13:10) gegen den HC Neuenbürg 2000 in der Jahnhalle markierte und der zweite Heimsieg nach zuletzt drei Niederlagen in der Badenliga feststand. „Eigentlich bin ich in Rente“, scherzt Aushilfskreisläufer Haasis nach dem packenden Spiel, „ich versuche die Jungs im Training oder im Spiel zu unterstützen, wenn sie mich brauchen. Das war ein wichtiger Sieg. Wir haben von Anfang an gekämpft, bis zum Ende alles reingelegt und das Spiel verdient gewonnen.“ Dabei sahen die Vorzeichen vor dem Anwurf keinesfalls rosig aus: gegen die bis dato verlustpunktfreien Gäste aus dem Enzkreis musste HSV-Trainer Admir Kalabic seine erste Sieben aufgrund des Fehlens von Rouven Müller und Florian Rech erneut umstellen. Mit Rouven Hoffmann im rechten Rückraum, Alexander Diehm auf der Mitte und Sandro Ziegler neben Tim Anschütz am Kreis gingen die Hockenheimer von der ersten Minute an sowohl im Angriff mit flüssigem Passspiel und klarer Spielidee, als auch in der Deckung mit dem nötigen Zugriff konzentriert zu Werke. So erspielte sich der HSV bis zur neunten Minute dank des Treffers von Eric Erles eine 4:1-Führung, die jedoch in der Folge aufgrund zahlreicher Zeitstrafen schnell wieder schwindete. Bis auf wenige Siebenmetertore kam Neuenbürg kaum zu Treffern, konnte dennoch in der 24. Minute den 8:8-Ausgleich durch Vincent von Witzleben erzielen. Zur Pause stellte der HSV den alten 3-Tore-Vorsprung wieder her (13:10).  

 

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie an Dramatik zu. In Folge des 16:11-Treffers durch Sandro Ziegler in der 35. Minute schien der HSV die Begegnung vorerst im Griff zu haben, büßte den Vorsprung aber erneut durch einige Hinausstellungen schnell wieder ein. Beim Stand von 19:16 zur Hälfte des zweiten Durchgangs erhielt Sandro Ziegler nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte. Wenig später glich Felix Kracht zehn Minuten vor Schluss für die Gäste erstmals aus zum 20:20 und läutete eine hitzige Schlussphase ein. Im Anschluss an die erneute Führung durch Denis Kalabic per Siebenmeter musste mit Rouven Hoffmann schon der zweite Akteur des HSV nach der dritten Hinausstellung auf die Tribüne. Abermals konnte die Kalabic-Truppe den personellen Nackenschlag verkraften, hielt die Partie dank eines überragenden Robbie Sowdens im Tor und sehenswerter Treffer von Tim Anschütz und Felix Gubernatis zum 24:24 vier Minuten vor Schluss offen. Kurz darauf machte Gubernatis den Disqualifikationshattrick der Rennstädter mit seiner dritten Zeitstrafe perfekt. Robbie Sowden parierte daraufhin den Siebenmeter von Jonas Kraus, im Gegenzug traf Denis Kalabic nach toller Einzelleistung zur lautstark bejubelten 25:24-Führung. Gegenspieler Julian Frauendorff erhielt obendrein die insgesamt achtzehnte und letzte Zwei-Minuten-Strafe des Abends  alleine ein Dutzend Hinausstellungen standen auf HSV-Seite zu Buche.

 

In Überzahl machte Manuel Haasis mit dem 26:24 dann alles klar für die Rennstädter, die mit großem Kampfgeist einen unverhofften Punktgewinn landeten und sich anschließend beim Publikum für die tolle Unterstützung bedankten: „Die Zuschauer waren von Beginn an lautstark dabei und haben uns heute richtig gepusht“, so Haasis. Auch Abwehrchef Tim Anschütz war zufrieden mit der Leistung des Teams: „Die Deckung stand, diesmal haben wir konsequent das gespielt, was wir trainiert hatten. Wir haben uns voll auf uns konzentriert, Dinge, die zuletzt nicht gut waren, analysiert und angesprochen. Wenn wir die Stimmung nun mitnehmen,können wir guter Dinge ins nächste Spiel gehen“, so der Kreisläufer. Am kommenden Samstag will die Kalabic-Truppe den neuen Schwung nach Plankstadt zum Auswärtsspiel bei der TSG Eintracht mitnehmen. Anwurf beim Badenliga-Aufsteiger ist um 18:00 Uhr.

HSV: Robbie Sowden, Lukas Peter; Rouven Hoffmann (2Tore), Sandro Ziegler (2), Tim Anschütz (3), Felix Gubernatis (4), Alexander Diehm (6), Eric Erles (5/1), Denis Kalabic(3/2), Henrik Gubernatis, Manuel Haasis (1)

 

Benedikt Klenk (bkl)

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