Handball-Badenliga: Hockenheim kassiert in Hardheim die nächste Pleite und verliert auch noch Mirko Hess.
Eine Woche nach der sehr guten Leistung beim Derbysieg gegen die HSG St. Leon / Reilingen hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga sein nächstes Auswärtsspiel beim Odenwaldvertreter TV Hardheim glatt mit 23:28 (10:17)-Toren verloren und ist noch ärger in den Abstiegsstrudel der Liga hineingerutscht. Aber die Hockenheimer haben nicht nur die beiden wichtigen Zähler abgeben müssen, sie verloren gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit auch ihren Leistungsträger Mirko Hess, der mit erstem Verdacht auf Bänderriss im linken Fuß vom Platz getragen werden musste. Doch das nicht genug. Auch Rückraumspieler Max Rausch – mit vier Treffern in der Anfangsphase gerade groß in Fahrt gekommen – musste mit einer Fingerverletzung schon nach 13 Minuten passen, ihm folgte im zweiten Durchgang auch Elyasa Balci mit einer Blessur an der Wurfhand. Und für Pascal Freiseis hatte es von Anfang an wegen Rückenproblemen nur zu Kurzeinsätzen gereicht. Tatsächlich hat HSV-Physiotherapeut Stefan Grün so viel Arbeit wie noch nie in dieser Saison.
Dabei hatte der Arbeitstag für den HSV in Hardheim verheißungsvoll begonnen. Der lange Zeit verletzte Spielführer Philippe Schinke meldete sich bedingt einsatzfähig und unterstützte nach Rauschs Ausfall wenigstens die Offensive und Sergiu Dumitru verlieh in großer Personalnot der Abwehr im zweiten Durchgang Sicherheit.
Doch das Spiel hatten die Hockenheimer schon in der ersten Halbzeit verloren. Nach Rauschs 1:0 für den HSV nach knapp drei Minuten lieferten die Schützlinge von Trainer Daniel Müller fast eine Viertelstunde ein ausgeglichenes Spiel – 7:6. Doch danach kam plötzlich ein Riss in den Spielaufbau der Rennstädter. Es hatte ganz den Eindruck, dass jeder Hockenheimer die Begegnung alleine entscheiden wollte. Der Nebenmann wurde nicht gesehen, zu oft wurden falsche Entscheidungen getroffen und innerhalb von nur fünf Minuten lagen die Odenwälder mit 11:7 Toren vorn. Hinzu kam jetzt auch noch unnötige Hektik beim Gast, der bis zur Pause total den Überblick verlor und ein Gegentor nach dem anderen einstecken musste. Die Folge war der entscheidende 10:17-Rückstand zur Halbzeit. Die wenigen Hockenheimer Anhänger verstanden die Welt nicht mehr. Gegenüber der Vorwoche schien eine ganz andere Hockenheimer Mannschaft auf dem Feld zu stehen. Alle damaligen Vorzüge waren wie weggeblasen…
In den zweiten 30 Minuten dann wenigstens einigermaßen Ergebniskosmetik beim HSV – allerdings immer wieder unterbrochen von personellen Ausfällen. Als Simon Gans zwölf Minuten vor dem Ende den Treffer zum 16:19 anbringen konnte, keimte etwas Hoffnung auf, doch Dennis Orf – zusammen mit Spielmacher Robin Steinbach und dessen Bruder Philipp die Besten bei Hardheim – machte mit den Toren zum 21:16 wieder alles zunichte.
„Wir waren heute keine Mannschaft. Wir haben es in vielen Situationen auch an Disziplin mangeln lassen und müssen uns diese Niederlage selbst zuschreiben. Jetzt müssen wir am kommenden Sonntag alles daran setzten, gegen die TSG Plankstadt zu gewinnen, um nicht auf einem Absteigerplatz überwintern zu müssen“, zeigte sich HSV-Kapitän Schinke selbstkritisch. Für Coach Müller brachte dieses Spiel wieder einmal eine neue Erkenntnis: „Wir hatten uns doch so viel vorgenommen, nach einer Viertelstunde waren die Vorsätze vergessen. Wir finden auswärts einfach nicht zu einer konstanten Leistung…“
HSV: Rojban, Lang; Freiseis, Schwögler, Anschütz (1), Balci (1), F. Gubernatis (1), Hess (3/1), Diehm (5), Rausch (4), Dumitru, Meyer, Schinke (1), Gans (7).
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