Erneut keine Punkte auf fremdem Parkett für den HSV
Das vierte Auswärtsspiel der Saison am Samstagabend in Viernheim bedeutete gleichzeitig die vierte Niederlage in fremder Halle für die Badenliga-Handballer des HSV Hockenheim. Abermals konnten die Rennstädter auf gegnerischem Parkett nicht an die gezeigten Leistungen in eigener Halle anknüpfen und verloren das Duell gegen die TSV Amicitia am Ende deutlich mit 17:26. Dabei konnte die Mannschaft von Trainer Admir Kalabic das Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn in der Rudolf-Harbig-Halle bis zur Pause noch ausgeglichen gestalten. Die Hockenheimer gingen lediglich mit einem Tor Rückstand (9:10) in die Kabine.
Nach nervösem Beginn von beiden Teams nahmen zunächst die Gastgeber das Zepter im Angriff in die Hand und führten nach dem Treffer von Mittelmann Dymal Kernaja nach rundfünf Minuten mit 3:0. Erst nach mehr als sieben Minuten Spielzeit gelang Alexander Diehm das erlösende erste Tor für den HSV, der im Rückraum auf Max Rausch verzichten musste. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit eines schwachen Spiels waren weitere Treffer auf beiden Seiten Mangelware. Rouven Müller netzte für die Gäste erst wieder in der 16.Minute zum zwischenzeitlichen 2:4 aus Sicht des HSV ein. Im Anschluss entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, Hockenheim hielt stets den Anschluss und glich drei Minuten vor dem Pausentee sogar durch Florian Rech zum 9:9 aus. Ex-HSV-Akteur Dymal Kernaja markierte anschließend den 10:9-Halbzeitstand für Viernheim.
Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Blauen das Spielzunächst bis zum 13:15 in der 39. Minute durch Florian Rech offen gestalten. Mit sechs Treffern war der Rückraumspieler bester Schütze des HSV an diesem Abend. In der Folge jedoch verlor Hockenheim völlig seine Linie in der Offensive: ganze zehn Minuten lang erzielte der HSV keinen weiteren Treffer, während die Hausherren mit einem 6:0-Lauf für die Vorentscheidung sorgten (21:13). Auch die Auszeit von Trainer Kalabic zur Mitte der zweiten Hälfte und taktische Kniffe wie der siebte Feldspieler brachten keine Verbesserung im ertragarmen Angriffsspiel. Erst Sandro Ziegler und Denis Kalabic beendeten in der 49. Minute via Doppelschlag die HSV-Torflaute (15:21 aus Sicht der Gäste). Doch zu einer Aufholjagd sollte es nicht mehr kommen, im Gegenteil: in Unterzahl wuchs der Rückstand der Hockenheimer auf 9 Tore an (15:24). Anschließend konnte der HSV nicht mehr verkürzen. Kreisläufer Tim Anschütz erzielte wenige Sekunden vor der Schlusssirene den 17:26-Endstand.
„Beide Mannschaften haben sehr nervös begonnen, es gab viele Fehler auf beiden Seiten. Wir hatten durchaus Chancen und hätten nicht von Beginn an mit drei Toren hinten liegen müssen. Auf der anderen Seite hätte Viernheim aber auch bereits höher führen können. Insgesamt war die erste Halbzeit sehr ausgeglichen“, so HSV-Abteilungsleiter Stefan Kögel nach dem Spiel. Im zweiten Durchgang habe man gut begonnen, dann jedoch „den Faden verloren“: „Vorne haben wir zu wenig Druck entwickelt und in der Abwehr bekamen wir den Kreisläufer des TSV, Jannik Geisler, und Viernheims Ideengeber Holger Hubert einfach nicht in den Griff – trotz offensiverer Deckung. Unser Spiel war im Angriff zu ideenlos. Wir haben wieder einige Chancen liegen gelassen und schnelle Kontertore nach Ballverlusten kassiert“, resümierte Kögel.
HSV: Robbie Sowden, Lukas Peter; Rouven Hoffmann, Florian Rech (6 Tore), Sandro Ziegler (2), Tim Anschütz (2), Rouven Müller (4), Felix Gubernatis, Alexander Diehm (2), Eric Erles, Denis Kalabic (1)
Benedikt Klenk (bkl)