Dem HSV wachsen die Personalsorgen über den Kopf
Hockenheims Mannschaftsbetreuer Hubert Renz schwante schon vor dem Anpfiff des Handball-Bsdenliga-Spiels HSV Hockenheim gegen die zweite Garnitur des Drittligisten SG Pforzheim-Eutingen nichts Gutes: „Heute wird’s für uns ganz schwer“, äußerte der 51-Jährige nach dem Blick auf die Hockenheimer Mannschaftsaufstellung, denn von den Stammkräften fehlte mit Marius Meyer, Eli Balci, Felix Gubernatis, Jan Axel Jost, Max Rausch und Pascal Freiseis fast eine komplette Mannschaft aus den verschiedensten Gründen. Dafür benannte Trainer Daniel Müller kurzerhand die Nachwuchskräfte Luca Mansel, David Dreher und Sebastian Kauther nach, die dann aber gar nicht zum Einsatz kommen sollten. Sie hatten kurz vorher schon eine komplette Begegnung mit der HSV-Ib-Truppe bestritten. Mit gerade einmal acht Badenliga-erfahrenen Feldspielern war den mit vielen Stammkräften angetretenen Pforzheimern dann nicht beizukommen.
Und als sich in der 22. Minute auch noch HSV-Kapitän Philippe Schinke einen schmerzhaften „Pferdekuss“ zugezogen hatte und nicht mehr mitspielen konnte, schmolz die Personaldecke der Gastgeber auf ein Minimum. „Heute sind uns die Personalsorgen über den Kopf gewachsen. Solch eine prekäre Situation habe ich in meiner ganzen Handballer-Laufbahn noch nicht erlebt“, meinte ein enttäuschter HSV-Trainer Daniel Müller, der seiner Rumpf-Truppe aber keine Vorwürfe machen wollte, „denn wir haben bis zum Ende gefightet. Im Gegensatz zu den Pforzheimern haben wir aber unsere vorhandenen Großchancen nicht verwertet…“ Da hatte er vollkommen Recht. Denn Hockenheim konnte während der kompletten Spielzeit sage und schreibe genau ein Dutzend „Hochkaräter“ nicht im SG-Kasten unterbringen, in dem Dennis Handtmann mit fast 20 Paraden den HSV-Werfern Philippe Schinke, Simon Gans, Mirko Hess, Sergiu Dumitru, Alexander Diehm und Marcel Schwögler ein ums andere Mal „den Zahn zog“.
Auch noch andere Unbill traf an diesem Abend die Hockenheimer: Während beim Gast sechs Würfe von Latte und Pfosten ins Tor glitten, sprangen sieben Mal HSV-Würfe vom Tor-Gestänge ins Feld zurück. „Da ist heute auch einiges Pech bei uns dazu gekommen“, erklärte Daniel Müller.
Der Spielverlauf ist recht schnell wiedergegeben: Nach dem 1:4 (6. Minute) lagen die Schwarzwälder ständig in Führung. Sie profitierten dabei von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit, einem mustergültigen 3-2-1-Abwehrverband, viel Effizienz im Angriff und einem hervorragenden Spielgestalter Alexander Bossert. Ein solch gutes Gästespiel hatte man schon lange nicht mehr in der Jahnhalle gesehen. 17:13 führten die Pforzheimer beim Wechsel und nur einmal kam der HSV auf zwei Tore heran: Das war beim 24:26 in der 54. Minute, doch mit einem „Doppelschlag“ zum 24:28 zerstörte der Gast auch die letzten HSV-Hoffnungen…
HSV: Rojban, Mansel (n.e.),Freiseis (4/1), Anschütz (2), Schwögler (2),Gans (6), Hess (7/3), Diehm (2), Dumitru (1), Schinke (2), Dreher (n.e.), Kauther (n.e.). teu