Eine schwere Woche liegt hinter den Handballern des HSV. Der Tod des langjährigen Abteilungsleiters Hans-Georg Teufel traf alle sehr schwer, aber dennoch galt es, die Konzentration auf das Derby gegen den Tabellenletzten aus St. Leon/Reilingen zu legen. „So hätte er es auch gewollt“, waren sich einige seiner Wegbegleiter sicher. Das Team um Trainer Admir Kalabic zeigte auch auf dem Spielfeld Nehmerqualitäten, holte wenige Zeigerumdrehungen vor Abpfiff zwei Tore auf und verdiente sich mit Kampfgeist und Leidenschaft einen 26:25-(12:09)-Heimsieg.
Zunächst erwischte die HSG jedoch den besseren Start und erzielte die ersten beiden Treffer des Abends (00:02/ 03.). Auch nachfolgend behielt das Schlusslicht der Badenliga die Oberhand und führte mit (03:06/ 12.). Die erste Zeitstrafe der Partie gegen die Gäste führte dann zu einer Art Kehrtwende, denn die Rennstädter wussten die Räume zu nutzen und glichen aus (06:06/ 15.). Tim Anschütz war es anschließend vorenthalten, mit seinem Tor zum 07:06 die erste HSV-Führung zu besorgen (17.). Generell bedienten seine Mitspieler den Kreisläufer häufig mustergültig und Anschütz, der durch den Ausfall von Marius Meyer heute alleine auf weiter Flur stand, wartete mit einer nahezu 100-prozentigen Trefferquote auf. Beflügelt durch die Führung erhöhte der HSV mit gelungenen Kombinationen zügig auf 10:07 (24.) und ließ von der achtzehnten Spielminute bis zum Seitenwechsel nur noch zwei weitere Gegentore zu.
Bei Wiederaufnahme der Partie schien es anfänglich, als ob die Kalabic-Truppe weiter ihren Vorsprung ausbauen würde. Doch dem 15:11 folgte der Anschlusstreffer des Feldmann-Teams (16:15/ 40.). Zwar behielt der HSV vorläufig den Vorteil auf seiner Seite (17:15/ 40. und 19:17/ 44.), aber beim Spielstand von 19:19 gelang den Gästen sogar zum ersten Mal der Ausgleich (46.). Die Hausherren hatten allerdings eine Antwort parat und zogen mit drei sauber vorgetragenen Angriffen erneut von dannen (22:19/ 49.). Was jetzt folgen sollte, hatte wohl niemand der zahlreichen Besucher der Rudolf-Harbig-Halle für möglich gehalten. St. Leon/Reilingen blies nun regelrecht zur Schlussoffensive und drehte den Spielstand zu einer 22:24-Führung (55.). Daraufhin wurden wie eingangs erwähnt Kampfgeist und Leidenschaft besonders wichtig. Kalabic zog seine Auszeit und die Mannschaft schaffte neu eingestellt mit einem schier unbändigen Willen das Remis (25:25/ 58.). Doch das war noch nicht genug, die Spieler gierten auf mehr. Max Rausch nagelte das Spielgerät zum 26:25 hinter die Linie. Anschließend blieb der HSG noch ein letzter Angriff. Aus ungünstiger Position fand der Wurf jedoch nicht sein Ziel. Damit war der 26:25-Sieg, der so viel mehr als ein bloßer Erfolg im Derby ist, eingetütet. Dem Verein und der Mannschaft ist es selbstverständlich ein Anliegen, diesen Sieg Hans-Georg Teufel zu widmen.
„Das war heute sicherlich alles Andere als eine einfache Partie für uns alle. Wir wollten unbedingt gewinnen, das war glaube ich auch deutlich zu spüren. Mit unserer unerschütterlichen Einstellung haben wir uns den Sieg verdient. Gegen Knielingen gilt es jetzt nachzulegen, das steht für uns alle außer Frage“, schaute Kalabic auch schon voraus. Die Karlsruher sind am Sonntag (29.10.) um 17:30 Uhr zu Gast beim HSV.
HSV: Rojban, Lang; Hoffmann, Skade (1), Ziegler, Anschütz (10), Rausch (6), F. Gubernatis (1), Diehm, Haasis (n.e.), Gans (4/2), Schinke (4/2).
ra