„Unnötig“, so knapp wie treffend kommentierte Hockenheims Trainer Admir Kalabic die 22:24 (12:12)-Niederlage seines HSV am Sonntagabend in der Handball-Badenliga gegen die SG Stutensee-Weingarten. Dabei zeigte sein Team in der Jahnhalle vom Anwurf weg eine konzentrierte Leistung in der Defensive, ließ aber in der Offensive zu häufig die nötige Durchschlagskraft vermissen, sodass sich der HSV aufgrund einer Vielzahl technischer Fehler und liegengelassener Chancen letztlich nicht belohnte.

 

Von Beginn an bereitete die offensiv ausgerichtete Abwehr der Hockenheimer den Gästen große Probleme. Nach ausgeglichenem Beginn (2:2 nach sieben Minuten) ging die SG durch zwei Treffer von Kreisläufer Nils Pollmer mit 4:2 in Führung. In Unterzahl verhinderte daraufhin der gewohnt starke Robbie Sowden im Tor, dass der Rückstand der Rennstädter weiter anwuchs. Rouven Müller erzielte in dieser Phase gar den 3:4-Anschlusstreffer. In der Folge führten Abspiel- und technische Fehler auf beiden Seien dazu, dass Tore Mangelware waren. Dank eines Doppelschlags von Linksaußen Felix Gubernatis glich der HSV zum 6:6 in der 19.Minute aus. Tim Anschütz gelang anschließend sogar die Führung: nach erneut starker Parade von Sowden kam der Ballim Tempogegenstoß über Rouven Hoffmann zum Kreisläufer, der elegant per Heber zum 7:6 vollendete. Bis zum 10:10 durch Pollmer für die SG konnte sich keines der Teams absetzen. Danach allerdings vergab Denis Kalabic beim Siebenmeter die erneute Möglichkeit zur Führung für den HSV, während im Gegenzug die Gäste durch Treffer von Felix Mügendt und Marvin Kikillus abermals in Front gingen(10:12). In Überzahl glichen Gubernatis und Florian Rech zur Pause noch zum 12:12 aus.

 

Im zweiten Durchgang übernahm zunächst der HSV das Ruder: nach wenigen Sekunden netzte Rech zur 13:12-Führung ein. Wenig später traf Eric Erles zum zwischenzeitlichen 16:13 für die Blauen und das Pendelschien allmählich zugunsten des HSV auszuschlagen. Danachjedoch kassierte Anschütz in der 38. Minute die dritte Zeitstrafe und musste mit Rot vom Feld. Die Kalabic-Truppe hielt dennoch den knappen Vorsprung dank guter Deckungsarbeit und reaktionsstarkem Sowden im Kasten und verpasste es, die Drei-Tore-Führung bis Mitte des zweiten Durchgangs auszubauen (18:15). Drei schnelle Treffer der SG sorgten dann für den Ausgleich nach fünfzig Minuten. Im Anschluss legten die Gäste gar mit zwei Toren vor, nachdem der HSV zehn Minuten lang den Ball nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen konnte. Nach der Auszeit von Trainer Kalabic beendete Erles mit dem 19:20-Anschluss per Siebenmeter die zwischenzeitliche Torflaute sieben Minuten vor Schluss. Hoffmann gelang im Tempogegenstoß der 20:20-Ausgleich. Nach der erneuten Führung für die SG setzte Gubernatis einen Heber von Linksaußen übers Tor, während auf der anderen Seite Kai Rudolf für die Gäste auf 20:22 erhöhte. SG-Linksaußen Kikillus sorgte dann drei Minuten vor Schluss für die Vorentscheidung (20:23). Nach Rechs 21:23-Treffer stellte Marvin Morlock für die Spielgemeinschaft in Überzahl den alten Abstand per Siebenmeter wieder her (21:24) und Gubernatis erzielte kurz vor Schluss 22:24-Endstand.

 

„Zumindest einen Punkt hätten wir heute verdient gehabt. Die Jungs haben in der Abwehr gut gearbeitet zusammen mit dem Torhüter und mit diesem Teil bin ich auch zufrieden. Im Angriff haben wir in der ersten Halbzeit einige Bälle weggeschmissen in der zweiten Welle und das hat verhindert, dass wir uns schon vor der Pause absetzen konnten. In der Schlussphase des Spiels hat uns dann die Cleverness gefehlt, wir haben einfach vorne zu viel verworfen“, ergänzte ein sichtlich enttäuschter Kalabic nach der Partie.

 

HSV: Robbie Sowden, Lukas Peter; Rouven Hoffmann (3 Tore), Florian Rech (4), Sandro Ziegler, Tim Anschütz (1), Rouven Müller (3), Felix Gubernatis (6), Alexander Diehm, Eric Erles (5/1), Denis Kalabic, Manuel Haasis.

 

Benedikt Klenk (bkl)

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