Handball-Badenliga: Wichtiger 33:27-Derbysieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II.

Der HSV Hockenheim hat den freien Fall in der Handball-Badenliga erst einmal gestoppt. Ausschlaggebend dafür war der eindrucksvoll herausgespielte 33:27 (16:8)-Heimsieg im Derby gegen den Nachbarn HG Oftersheim/Schwetzingen II. HSV-Betreuer Hubert Renz traf hernach den Nagel auf den Kopf, als er meinte: „Unsere Mannschaft hat heute Moral und Charakter gezeigt und bewiesen, dass sie nicht ins hintere Tabellendrittel gehört. Ich hoffe, dass das heute der Beginn einer positiven Serie war…“

Der HSV wie auch sein Gast hatten vor Spielbeginn wieder Personalprobleme. Beim HSV saßen Simon Gans und Sergiu Dumitru auf der Auswechselbank, sie kamen aber nicht zum Einsatz. Bei der HG war wohl der Grippe-geschwächte Spielmacher Christoph Lahme dabei, aber auch er konnte schließlich nicht eingesetzt werden. Dafür zog HSV-Coach Daniel Müller mit Max Rausch wieder einmal einen Joker aus dem Hut, der das Vertrauen seines Trainers voll bestätigte und sich mit sechs blitzsauberen Feldtoren eine Bestnote verdiente. Schon vor wenigen Wochen in Birkenau hatte Rausch auf sich aufmerksam gemacht und mit Nachdruck bewiesen, wie wichtig er für den HSV in der augenblicklichen Situation werden könnte.

Beim Sieger imponierte zum wiederholten Mal auch der zehnfache Torschütze Pascal Freiseis, der sich derzeit in blendender Form befindet und auch als erfolgreicher Siebenmeter-Schütze glänzt. Spielentscheidend für den glatten Sieg war der große Hockenheimer Vorteil auf der Torhüter-Position. Pascal Lang gewann das Duell mit den beiden HG-Keepern Maximilian Herb und Benjamin Sartorius und war vor allem im ersten Durchgang der ganz große Hockenheimer Rückhalt. Er war dafür mitverantwortlich, dass die HG zwischen der 12. und 29. Spielminute nur zu einem (!) Tor durch Christian Fendrich kam und Hockenheim vom 3:5 bis zum 14:6 davoneilen konnte. In dieser Zeitspanne wehrte Teufelskerl Lang sage und schreibe 13 HG-Angriffe ab, darunter auch noch einen Strafwurf und brachte die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung. „In dieser Spielphase haben wir den Grundstein zum Sieg gelegt“, wusste HSV-Trainer Müller, der sich auch über die fast hundertprozentige Chancenverwertung in diesen 17 Minuten freute.

Während beim HSV neben Lang, Rausch und Freiseis noch der unermüdlich fightende Abwehrspezialist Felix Gubernatis, der Ex-Schwetzinger Marius Meyer und Mirko Hess in den Vordergrund traten, ragten bei der HG der achtfache Torschütze Valentin Demel, Willi Fink (6) und der mit viel Übersicht agierende Christian Fendrich heraus, doch nach dem hohen 8:16-Pausenrückstand konnten auch sie nicht mehr dem Spiel eine entscheidende Wende geben.

Die HG begann das Spiel ganz offensiv. Niklas Krämer und Fink schafften das schnelle 2:0, ehe Rausch zum ersten Mal für den HSV traf. Die nächsten zehn Minuten gehörten dann wieder dem Gast, der sich durch Tore von Demel, Alexander Leibnitz und Krämer auf 5:3 absetzen konnte. Dann ging endlich ein Ruck durchs HSV-Team. Freiseis und Hess schafften den 5:5-Gleichstand, bevor die großen Minuten für den HSV begannen. Erst der Halbzeitpfiff – beim 16:8 –beendete den Hockenheimer Sturmlauf. Im zweiten Durchgang war die HG bemüht, das Ergebnis im Rahmen zu halten. Das gelang auch. Über die Stationen 23:16 (41.), 26:21 (48.) und 31:23 (54.) feierte Hockenheim schließlich das wichtige 33:27 und verschaffte sich in der Tabelle erst einmal Luft.

HSV: Lang, Rojban; Freiseis (10/4), Korz, Hoffmann, Anschütz (2), Schwögler (2), Gans, Dumitru, Balci (2), F. Gubernatis (3), Hess (5), Meyer (3), Rausch (6).

HG II: Herb, Sartorius; Lahme, Hakic, Fink (6), Fendrich (4/2), Dexheimer (1), Krämer (2), Demel (8), Wiegand (3), Leibnitz (2/1), Olbert (1), Hahne.   teu

Stimmen und Spiel:

HSV-Trainer Daniel Müller: „Dieses 33:27 ist ein Befreiungsschlag für uns. Mit dem Spiel, vor allem mit unserer Defensivleistung im ersten Durchgang, bin ich zufrieden und auch die Chancenverwertung hat im Großen und Ganzen gestimmt. Pascal Lang hat im Tor sein bestes Saisonspiel abgeliefert – Glückwunsch dazu. Wir müssen aber immer noch nach unten schauen, müssen viel aufholen. Beim nächsten Auswärtsspiel schon am Donnerstag in Friedrichsfeld gilt es, diese Leistung zu bestätigen.“

HSV-Co-Trainer Hendrik Nees: „Wir leben noch und haben heute mit Nachdruck bewiesen, dass wir der Personalmisere Herr werden können. Wenn Sergiu und Simon in nächster Zeit wieder fit werden, sieht’s besser aus. Wir kommen aus dem Leistungsloch heraus – auch mit der Unterstützung unserer Anhänger.“

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