Luca Mansel stößt die TSG nur kurz ins Tal der Tränen

 Leistungsgerecht 24:24 (13:11) trennten sich im letzten Punktspiel der Handball-Badenliga die beiden Fast Nachbarn TSG Eintracht Plankstadt und HSV Hockenheim. Es lag vor dem Spiel mächtig viel Sprengstoff in dieser Partie, denn die Plankstädter mussten unbedingt gewinnen, um den letzten Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt greifen zu können, waren allerdings zusätzlich auf Schützenhilfe der Konkurrenz angewiesen. Und weil die letztendlich ausgeblieben ist, verharren die TSG-Handballer nach wie vor auf dem zweitletzten Platz mit geringer Hoffnung auf den Klassenerhalt, der nun von der Endplatzierung in der Oberliga Baden-Württemberg abhängig ist. Denn gleichzeitig hat sich die TSG Wiesloch mit dem hohen 35:25 gegen den TV Bretten in Sicherheit gebracht und damit Bretten in die Verbandsliga bugsiert.

 In der gut besetzten Plankstädter Mehrzweckhalle waren vor allem die letzten beiden Minuten vor Spannung kaum zu ertragen. Denn der einheimische Björn Koffeman warf 70 Sekunden vor dem Schlusspfiff das 24:23 und genau eine halb Minute vor dem Ende steuerte Eli Balci den 24:24-Ausgleich bei. Dann die allerletzte Sekunde. Ein Plankstädter kam frei zum Wurf, traf das Tor nicht, doch die Schiedsrichter erkannten auf Siebenmeter. Das Prozedere bis zum Wurf dauerte Minuten. Und als dann Max Denne Maß nahm und HSV-Nachwuchskeeper Luca Mansel den Wurf reflexartig parieren konnte, schien Plankstadt im Tal der Tränen zu versinken. Doch Minuten später erreichte die Kunde aus Wiesloch die TSG – und danach hätte auch ein Sieg gegen Hockenheim keine Änderung gebracht.

 Der HSV durfte stolz auf seine Leistung sein, denn die vorherige Trainingswoche war ganz problematisch verlaufen. Mit Tim Anschütz, Pascal Lang, Pascal Freiseis, Max Rausch, Luca Mansel, Felix Gubernatis, Philippe Schinke, Alexander Diehm, Jan Axel Jost und David Rojban waren sage und schreibe zehn Spieler krank oder verletzt ausgefallen. Von diesen stellten sich am Spieltag dann Anschütz, Mansel, Gubernatis, Diehm, Jost und Rojban dann doch in den Dienst der Mannschaft. Doch vor allem Schinkes Totalausfall schmerzte und zwang Coach Daniel Müller zu Umstellungen. Betroffen war vor allem Gubernatis, der voll durchspielte, in der Abwehr und am gegnerischen Kreis mit viel Einsatz agierte und sogar noch drei Tore beisteuerte. Aber auch andere hatten sich beim HSV viel Lob verdient. Das gilt in erster Linie für Torwart Mansel, der nicht nur den finalen Siebenmeter parierte, auch in der Anfangsphase gut reagierte. Auch Nachwuchsmann Rouven Hoffmann spielte auf Linksaußen fast ohne Fehler und bei Eli Balci scheint im letzten Punktspiel endlich der berühmte Knoten geplatzt zu sein: Nicht nur seine fünf Tore sprechen für sich. Am Kreis wirbelten Tim Anschütz (4) und Marius Meyer (4) erfolgreich und Simon Gans glänzte mit sieben blitzsauberen Rückraumtoren.

 Kein Wunder, dass sich HSV-Coach Müller zufrieden äußerte: „Die Voraussetzungen für dieses Derby waren für uns ganz schlecht, doch mich freut der Teamgeist, den wir heute an den Tag gelegt haben. Viele unserer Akteure konnten erst wenige Stunden vor Beginn entscheiden, dass sie mitspielen können. Und jeder ist dann bis an die Grenze gegangen. Ich freue mich vor allem über Luca, dass er den entscheidenden Siebener abwehren konnte und über Eli, der endlich einmal seine Trainingsleistung umsetzen konnte. Das Remis ist gerecht…“

 Die Geschichte des Spiels war spannend. Im ersten Durchgang ging’s ganz eng zu. Kein Verein konnte sich absetzen. Erst wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff gelang Rainer Verclas mit dem 13:11 eine Zwei-Tore-Führung für den Gastgeber. Und auch danach war Spannung Trumpf. Jetzt legten die Plankstädter jeweils einen Treffer vor, der HSV zog gleich. Nach dem 24:24 dann die umstrittenen Szenen vor dem Siebenmeter und Mansels Glanztat.

 TSG Eintracht: Kaiser, Schürmann; Konietzny (2), T.Pristl (1), Skade (3), Maier, Bastel, Klein, Koffeman (4), Großhans (5), Stadler (2), Denne (3/2), Kemptner, R. Verclas (4).

 HSV: Mansel, Rojban; Anschütz (4), Schwögler (n.e.), Rausch (n.e.), Gans (7), Balci (5), F. Gubernatis (3), Hoffmann, Diehm, Jost (1), Dumitru, Meyer (4), Schinke (n.e.). 

 teu

 

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