Die Marschrichtung für das letzte Rundenspiel der Badenliga-Handballer des HSV war eindeutig. Mit einem Auswärtssieg beim Absteiger aus Eggenstein wollten die Rennstädter die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden und sich ebenfalls für die Hinspielniederlage gegen die Karlsruher revanchieren.

Doch die von Ausfällen geplagte Kalabic-Truppe (auf der Tribüne fand sich nahezu eine ganze Mannschaft ein – dafür waren jedoch drei Spieler aus der eigenen Zweitvertretung dabei) musste sich letztendlich den Hausherren, welche sich wie erwartet unbedingt mit einem Sieg aus der Badenliga verabschieden wollten und dementsprechend motiviert auftraten, nach 60 nervenzehrenden Minuten mit 25:23 (14:12) beugen.

Schon während der Anfangsphase taten sich die Rennstädter im Angriff extrem schwer. Denn bis zur ersten Auszeit von Trainer Admir Kalabic nach gut einem Drittel der Begegnung waren lediglich Simon Gans aus dem Feld und Marius Meyer mit Strafwürfen jeweils doppelt erfolgreich gewesen (9:4/ 18.). Dabei rächte sich schon früh das sträfliche Auslassen von Großchancen, gerade zwei vergebene Konter und ebensoviele Fehlversuche von Außen schmerzten sehr. Die Gastgeber dagegen sprühten gerade zu vor Spielfreude und zeigten trotz des bereits feststehenden Abstieges eine sehr engagierte und couragierte Leistung. Nach und nach fing sich die Kalabic-Truppe allmählich und reduzierte den Vorsprung der „Crows“ durch ein dynamischeres Auftreten (12:9/ 25.), so dass zum Seitenwechsel noch alles offen war.

Nach Wiederanpfiff legten die Rennstädter sofort gut los und Gans, Alexander Diehm und Rouven Hoffmann besorgten mit ihren Treffern wieder den Gleichstand (15:15/ 36.). Doch auch die TGE gab nicht nach und erspielte sich – begünstigt durch unnötige Ballverluste seitens des HSV – wiederholt einen Zwei-Tore-Vorteil (20:18/ 43.).

Erfreulicherweise brachten die Gäste nun endlich den notwendigen Zug zum Tor auf die Platte und starteten einen 4:0-Lauf zur ersten eigenen Führung der Partie (20:22/ 46.). Allerdings war das mit der Verdienst von Keeper Robbie Sowden, der auch zu dieser Phase mit einigen Glanztaten (darunter ein parierter Siebenmeter) die Fehler seiner Vorderleute ausbügelte. Anschließend sollte sich das Blatt aber wieder wenden. Der Torhüter des Schlusslichtes wehrte einen Wurf so ab, dass das Spielgerät den am Hallendach befestigten Basketballkorb touchierte, doch die Unparteiischen entschieden fälschlicherweise auf Abwurf. Anstatt weiter davonzuziehen, fingen sich die Rennstädter dann den Ausgleich ein (22:22/ 52.). Der dezimierte HSV-Tross gab sich dennoch nicht auf und der umtriebige Gans traf im letzten Spiel seiner Laufbahn erneut zur Führung (22:23/ 53.). Mit nachlassenden Kräften sah sich die Kalabic-Truppe aber nun einer Eggensteiner Mannschaft ausgesetzt, die regelrecht mit einer „zweiten Luft“ auftrumpfte (24:23/ 58.). Zwar ebnete ein weiterer gehaltener Strafwurf von Sowden prinzipiell den Weg zumindest zum Remis, doch diese Chance wurde vertan und im Gegenzug besiegelte Sam Schindler mit seinem Tor die Niederlage des HSV.

„Gratulation an Eggenstein zu einem sehr leidenschaftlichen Auftritt. Wir haben heute schlichtweg zu spät unser Kämpferherz unter Beweis gestellt. Insgesamt haben wir zu viele Fehler begangen und gleichzeitig selbige unserer Gegner zu selten ausgenutzt. Diese Pleite haben wir – bei allen Ausfällen – folglich eindeutig selbst zu verantworten. Wir sind froh, dass die Runde nun vorbei ist, wissen jedoch auch, dass einiges an Arbeit vor uns liegt. Dieser wollen wir uns schon bald ohne Wenn und Aber annehmen“, äußerte sich der sichtlich enttäuschte Kalabic nach Abpfiff des Saisonfinales.

Abschließend möchte sich die gesamte Handballabteilung noch bei allen Sponsoren, Gönnern, Freunden, Fans und Helfern für die Unterstützung während der soeben beendeten Saison bedanken und wünscht allen einen schönen Sommer.

HSV: Sowden; Hoffmann (4), Ziegler, Schwögler, Meyer (3/2), F. Gubernatis (3), Schränkler (n.e.), Diehm (4), Haasis, Gans (9), H. Gubernatis (n.e.).

ra

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