Handball-Badenliga: HSV fährt als Außenseiter zum Tabellenführer
So langsam wird es mit Blick auf die Spielerbank eng für den HSV. Trainer Admir Kalabic fehlen ohnehin mit Max Rausch und Philippe Schinke noch auf längere Zeit wertvolle Stützen des Badenliga-Teams der Hockenheimer, mit der kurzfristigen Verletzung von Rechtsaußen Rouven Hoffmann vor dem Heimspiel gegen die TSV Birkenau letzten Sonntag vergrößerte sich das Lazarett nochmals. Kein Wunder, dass der Kalabic-Truppe mit zunehmender Spieldauer ob der fehlenden Alternativen von der Bank die Körner ausgehen. Dies zeigte sich sowohl im ersten Auswärtsspiel in Oftersheim, das im zweiten Durchgang zugunsten der Reserve der HG Oftersheim/Schwetzingen kippte, als auch vergangenen Sonntag zuhause in der Jahnhalle gegen den TSV Birkenau, der letztlich auch dank der Wechselalternativen das Spiel ab Mitte der ersten Hälfte dominieren konnte. Der Blick auf den Spielberichtsbogen offenbart das personelle Dilemma des HSV: während sich beim TSV Birkenau ein Dutzend Spieler am Ende in die Torschützenliste eintragen konnten, standen Admir Kalabic insgesamt nur neun Feldspieler zur Verfügung – sogar Betreuer Manuel Haasis half notgedrungen aus.
Dementsprechend niedrig sind die Erwartungen an die nächste Auswärtsaufgabe des HSV am kommenden Sonntag. Um 17:30 Uhr treten die Rennstädter beim noch ungeschlagenen Tabellenführer SG Heidelsheim/Helmsheim an. „Zusammen mit dem HC Neuenbürg sind sie der Topfavorit auf den Titel und dementsprechend erwartet uns eine extrem schwierige Aufgabe“, so Kalabic mit Blick auf den nächsten Gegner. Neuzugang Eric Erles hofft wie sein Coach, dass die Personalsorgen auf absehbare Zeit endlich weniger werden und sich die Mannschaft entsprechend noch besser einspielen kann: „Man hat ja im ersten Spiel gesehen, dass es auf dem Spielfeld schon ganz gut funktionieren kann. Momentan fehlt noch die Abstimmung, aber wenn alle wieder fit und regelmäßig im Training sind, sollte es auch auf dem Spielfeld wieder besser klappen“, meint der 34-Jährige Routinier, der sich in der kurzen Zeit beim HSV bereits gut auf der Mittelposition im Rückraum eingelebt hat. „Die Gastgeber sind zwar klarer Favorit“, so Abteilungsleiter Stefan Kögel, „aber wir wollen uns so teuer wie möglich dort verkaufen. Einsatz und Kampfbereitschaft sollten unabhängig vom Ergebnis stimmen, dann schauen wir mal, ob wir etwas holen können.“ Es wäre wohl schon ein Erfolg, wenn sich die Personalsituation nach dem Aufeinandertreffen nicht noch weiter verschärft. Dagegen hofft die zweite Mannschaft des HSV am Samstag um 19:30 Uhr beim TV Brühl 2 auf den dritten Sieg in Folge.
Benedikt Klenk
(bkl)