Eindringlich gewarnt hatte Trainer Admir Kalabic vor dem Kreisläuferspiel des TV Hardheim. Dennoch erzielte Philipp Steinbach vom TVH selbst sechs Treffer und zog noch einige Siebenmeter. Symptomatisch für das Auftreten des HSV am Sonntag Abend. Denn vorne waren die Hausherren ideenlos und defensiv ohne Zugriff auf die Erftäler. Dementsprechend ging die Partie auch verdient mit 26:30 (14:13) an die Gäste.
Der HSV wartete dabei mit einer echten Überraschung auf. Der erfahrene Mark Zorn hatte auf Grund der Sperre von Tim Anschütz seinen alten Mitspielern seine Hilfe angeboten und fügte sich sofort gut ein. Zusätzlich waren Max Rausch, Pascal Lang und Sandro Ziegler im Gegensatz zur Vorwoche wieder einsatzfähig, dagegen standen Felix Gubernatis (Leistenbeschwerden) und Björn Skade (Grippenachwehen) nur angeschlagen im Kader. Das Spiel selbst gestaltete sich vom Anpfiff weg als Kopf-an-Kopf-Rennen. Keine der beiden Seiten vermochte es, sich einen Vorteil zu erspielen. Hardheim zeigte dabei gleich mit dem ersten Angriff seine gefährlichste Waffe und netzte durch den sträflich alleine gelassenen Kreisspieler Steinbach ein (01:01/ 02.). Nach dem 06:06 besorgten dann Zorn und Simon Gans erstmals eine Zwei-Tore-Führung (08:06/ 16.). Statt nachzulegen ließen die Gastgeber einige technische Fehler folgen und die Erftäler glichen postwendend wieder aus (20.). Schon jetzt bewahrte Keeper David Rojban seine Mannen mit mehreren Paraden vor Schlimmeren. Dem 10:09 durch den gut aufgelegten Shooter Rausch folgte anschließend ein 00:03-Lauf der Gäste zum 10:12 (25.). Zorn war es danach nach einigen Mühen vorbehalten, per Strafwurf nichtsdestotrotz zur 14:13-Halbzeitführung einzuwerfen.
Nach dem Pausentee schien es, als ob sich die Kalabic-Truppe endlich gefangen hätte, denn sie erhöhte auf 17:14 und zwang TVH-Trainer Karoly Kovacs früh zu einer Auszeit (34.). Doch nun trat das eingangs erwähnte Defensivverhalten besonders schwerwiegend auf. Robin Steinbach und seine Kameraden durften nahezu ohne Berührung schalten und walten wie sie wollten, die Konsequenz war logischerweise der Ausgleich (18:18/ 39.). Nachfolgend ließen beide Mannschaften stets postwendend eine Antwort auf einen Gegentreffer folgen. Doch während der HSV sich die Tore immer hart erarbeiten musste, spielte Hardheim, das sicherlich auch nicht den besten Tag erwischt hatte, routiniert seinen Stiefel herunter und wurde mit einfachen Treffern belohnt. Oftmals stand ihnen nur Torsteher Rojban im Weg, der weitere Glanztaten auf das Feld zauberte. Die Erftäler verdienten sich trotzdem mit einer Teamleistung eine 24:27-Führung (55.), der HSV hatte bis zum Abpfiff nichts mehr dagegenzusetzen.
„Es ist unglaublich. Wir investieren für jeden Treffer so unglaublich viel, nur um dann Hardheim einfach so durchmarschieren zu lassen. Das hat uns einen unnötigen Kräfteverschleiß und letztendlich auch die Niederlage beschert“, resümierte Zorn nach den aufreibenden 60 Minuten. Am Samstag (14.10.) liegt nun eine ganz andere Hürde vor dem HSV, denn es geht um 20 Uhr auswärts gegen den TSV Birkenau.
HSV: Rojban, Lang (bei einem Siebenmeter); Hoffmann (3), Skade (n.e.), Ziegler (n.e.), Rausch (5), Meyer (1), F. Gubernatis (n.e.), Diehm (3), Haasis (n.e.), Gans (6), Zorn (3/1), Schinke (5).
ra